Neu für Parkinson-Patienten

Neuro-Depesche 9/2011

Innovatives Prokinetikum gegen Obstipation

Patienten mit Morbus Parkinson leiden unter den vielfältigen nicht-motorischen Krankheits-assoziierten Symptomen teilweise stärker als unter den motorischen Störungen. Dazu gehört auch die Obstipation, die für viele Betroffene ausgesprochen quälend sein kann. Der neue 5-HT4-Rezeptoragonist Prucaloprid fördert gezielt die Darmperistaltik und normalisiert den Stuhlgang. Das Prokinetikum ist bei Patienten indiziert, bei denen Laxanzien keine ausreichenden Erfolg haben.

Etwa zwei Drittel der Parkinson-Patienten entwickeln laut Priv.-Doz. Dr. Jutta Keller, Hamburg, eine klinisch relevante Obstipation. „Die Verdauungsstörung ist oft sogar das erste fassbare Symptom der Erkrankung“ erläuterte sie in Wiesbaden, und kann sich bis hin zu einer Pseudoobstruktion des Kolons entwickeln. Entsprechende Klagen von Parkinson-Patienten sollte man immer ernst nehmen.

Behandelt wird die Parkinson-assoziierte Obstipation Professor Dr. Peter Layer, Hamburg, zufolge nach einem Stufenschema. Primär werden dabei allgemeine Maßnahmen im Bereich Ernährung und Bewegung empfohlen, in der zweiten Stufe kommen Laxanzien zum Einsatz. Helfen auch diese Medikamente nicht, so ist Prucaloprid indiziert. Der Agonist am Serotoninrezeptor-Subtyp 5-HT4 wirkt spezifisch auf die Serotoninrezeptoren im Darm und steigert so ganz direkt die Darmmotilität.

Dass das Prokinetikum über diesen Mechanismus die Obstipation wirksam bessert, ist laut Layer in klinischen Studien gut dokumentiert: So belegen drei plazebokontrollierte Doppelblindstudien, dass der 5-HT4-Rezeptoragonist den Anteil der Patienten, die spontan drei und mehr vollständige Stuhlgänge pro Woche erreichen, gegenüber Plazebo signifikant erhöht.

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