Dafür unterzogen sich in Graz 85 MS-Patienten (64 % weiblich; 60 % schubförmige MS; mittleres Alter: 36,78 ± 9,63 Jahre) der Brief Repeatable Battery for Neuropsychological Test (BRB-N), die anhand des Symbol Digit Modalities Test (SDMT) auch die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit (IPS) misst. Zudem wurden T1- und T2-MRT-Scans (FLAIR) angefertigt. Ein EDSS-Score ≥ 3,0 (n = 34) galt als Grenzwert für eine stärkere Behinderung. Eine stille Progression bei RMS (n = 46) war definiert als eine EDSS-Verschlechterung um mindestens 0,5 Punkte ohne Schub und MRT-Läsion. Die Nachbeobachtungsdauer betrug durchschnittlich sieben Jahre.
Korrelation mit EDSS-Progress
Auf den Behinderungsstatus hatten demografische Daten (Alter, Bildung), klinische Merkmale (initialer EDSS-Wert, MS-Dauer und -Phänotyp, annualisierte Schubrate [ARR]) und MRT-Befunde (Hirnvolumen, T2-Läsionslast) wesentliche Einflüsse. In hierarchischen Regressionsmodellen („STEPWISE“ forward) war neben Alter (Odds Ratio: 1,10, p = 0,028), initialem EDSS (OR: 2,42, p = 0,007) und ARR (OR: 143,65; p = 0,001) die IPS im SDMT (OR: 0,23, p = 0,001) ein signifikanter Prädiktor für einen EDSS ≥ 3,0 zum Follow-up. Für die annualisierte Behinderungsprogression erwies sich die IPS im adjustierten Modell als ein signifikanter Prädiktor (R² = 0,257, β = -0,26 p = 0,012). Bei den sieben Patienten mit stiller Progression fiel die IPS – neben anderen Parametern (Alter, MS-Dauer, T2-Läsionsast etc.) – ebenfalls signifikant schlechter aus als bei den 39 ohne stille Progression (p = 0,038). Die Berechnung eines prognostischen Wertes war aufgrund der geringen Fallzahlen aber nicht möglich. HL