In allen Stadien der schubförmigen MS

Neuro-Depesche 12/2002

INF-beta-1a (i.m.) auch zur Frühtherapie

Es ist inzwischen Konsens, dass eine MS-Therapie möglichst früh beginnen sollte. Das einmal wöchentlich intramuskulär zu injizierende Interferon beta-1a (IFN-beta-1a i.m.) ist als einziges Mittel dieser Medikamentenklasse zur Behandlung von Patienten nach dem ersten Schub zugelassen.

Zur MS-Therapie mit IFN-beta-1a (i.m.) liegen umfassende Studiendaten für alle Stadien der Erkrankung und in der Langzeittherapie vor: Das Basistherapeutikum führt sowohl zu einer signifikanten Senkung der Schubrate und Progredienzverzögerung als auch zu einer signifikanten Reduktion der Surrogatmarker für die Krankheitsaktivität nach MRT-Befunden. Ferner werden nach Studiendaten, die Dr. Pasquale Calabrese, Bochum, präsentierte, die bei 40% bis 50% der MS-Patienten vorliegenden neuropsychologischen Defizite durch die Therapie mit IFN-beta-1a (i.m.) deutlich gemindert. Ein spezieller Vorteil von IFN-beta-1a (i.m.) liegt in der Möglichkeit der Frühbehandlung nach erstem demyelinisierenden Ereignis mit entzündlichem Prozess. Wie Prof. Hans-Peter Hartung, Düsseldorf, ausführte, wurde in der CHAMPS-Studie der Zeitpunkt eines weiteren neurologischen Ereignisses signifikant hinausgezögert. Das Risiko für das Auftreten eines zweiten Schubes wurde bei MS-Patienten im dreijährigen Beobachtungszeitraum um 44%, bei Patienten mit hoher Krankheitsaktivität in T2-gewichteten MRT-Aufnahmen sogar um 66% verringert. Aufgrund dieser Resultate erhielt ausschließlich IFN-beta-1a (i.m.) die Indikationserweiterung für diese Form der Frühtherapie. Auch für die Langzeitwirksamkeit des Medikaments liegen solide Studiendaten vor, wie Dr. Volker Limmroth, Essen, ausführte. Unter einmal wöchentlich 30 µg IFN-beta-1a (i.m.) wurden klinische Endpunkte wie die Behinderungsprogredienz und die MRT-Befunde über vier Jahre günstig beeinflusst. Im Nebenwirkungsprofil einschließlich der Inzidenz neutralisierender Antikörper weist IFN-beta-1a (i.m.) gegenüber anderen Beta-Interferonen Vorteile auf. (JL)

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