Von 117 Frauen mit AQP4-positiver NMOSD des Second Xiangya Hospital wurden 33 mit 34 Schwangerschaften eingeschlossen. Bei je der Hälfte war die NMOSD vor bzw. im ersten Jahr nach der Schwangerschaft diagnostiziert worden. Alle hatten ihre immunmodulierenden Behandlung (DMT) sechs Monate vor der Schwangerschaft abgesetzt. Retrospektiv analysiert wurden die Rate an Schwangerschafts- assoziierten Schüben sowie die Daten zu klinischen und diagnostischen Merkmalen, zum therapeutischen Management und zum Schwangerschafts- Outcome. Gesucht wurde nach Schubprädiktoren.
Zwei Drittel mit Schüben
Nur zehn der 33 Frauen blieben während der Schwangerschaft schubfrei. Die 23 (69,7 %) Schübe waren ganz überwiegend in den ersten drei Monaten nach der Geburt aufgetreten (n = 21, 65,6 %). Diese standen nur zu einem Merkmal in signifikanter Beziehung, einem höheren Neutrophilen- zu-Lymphozyten-Verhältnis (NLR: 7,85 vs. 3,98 p < 0,001). Bei den Frauen mit Schüben war das Intervall zwischen letztem Schub und Empfängnis kürzer (optimaler Cut-off-Wert für die Schubvorhersage: 10,5 Monate).
Zusätzliche Metaanalyse
Darüber hinaus führten die Autoren eine Metaanalyse zur Wirksamkeit und Sicherheit einer DMT in ihrer und sieben weiteren Studien (167 NMOSD-Fällen; 233 Schwangerschaften) durch: Danach war das relative Risiko für einen Schub unter einer DMT praktisch halbiert (RR: 0,47; p < 0,0001). Zwar erhöhten die DMT die Fehlgeburtenrate nicht signidikant, jedoch hatten 13 der 209 Kinder ein niedriges Geburtsgewicht, sieben wiesen eine Splenomegalie und je ein Kind verschiedene Krankheiten auf. Ein derartiges Outcome war gegenüber den Müttern mit DMT fast vierfach wahrscheinlicher (RR: 3,73; 95 %-KI: 1,40 - 9,91; p = 0,008). HL