Postpartale Depression
Immer nach Bipolar-Störung fahnden!
Die Geburt eines Kindes kann verschiedene psychische Erkrankungen triggern. Jetzt wurde in einer dänischen Registerstudie über bis zu 16 Jahre untersucht, wie hoch das Risiko für eine spätere bipolare Störung ist, wenn Frauen erstmals postpartal behandlungsbedürftige depressive Symptome entwickeln.
Kommentar
5%–13% der Frauen werden nach der Entbindung klinisch depressiv. Da eine akute affektive (nicht-psychotische) Erstepisode in der Postpartalperiode auf eine Bipolarität hinweisen kann, sollten die Patientinnen stets nach (hypo)manischen Symptomen und bipolaren Störungen der Elter) gefragt sowie langfristig beobachtet werden. Auf eine bipolare Erkrankung sollte vor allem geachtet werden, wenn die Frauen anhaltend unter relevanten affektiven Symptomen leiden und/oder eine Antidepressiva-Monotherapie sich als unwirksam erweist.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Liu X et al.: Depression and anxiety in the postpartum period and risk of bipolar disorder: a Danish nationwide register-based cohort study. J Clin Psychiatry 2017; 78(5): e469-e476 [Epub Mai 2017; doi: 10.4088/JCP.16m10970]