Frühe Therapie der MS

Neuro-Depesche 5/2012

IFNβ-1a (s.c.) bei CIS – eine wertvolle Option

Nach den 2010 revidierten McDonald-Kriterien reichen das erste demyelinisierende Ereignis und ein MRT-Befund mit alten und neuen Läsionen aus, um sofort eine Basistherapie zu beginnen. Die REFLEX-Studie zeigt, dass das hochdosierte, dreimal wöchentlich verabreichte IFNβ-1a (s.c.) bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (CIS) den Übergang in eine MS signifikant verzögern kann. Die Zulassung dieses Basistherapeutikums wurde 2012 auf diese Indikation erweitert. In Hamburg wurden nun die Bedingungen und Vorteile einer früh eingeleiteten CIS-Behandlung erläutert.

In der MS-Therapie hat ein Umdenken hin zu einem raschen Behandlungsbeginn stattgefunden, der durch die Diagnosemöglichkeiten mittels MRT gefördert wurde. Die Patienten „profitieren von einer möglichst frühen und effektiven Behandlung“, erläuterte Prof. Ralf Gold, Bochum, weil „gerade zu Beginn der Erkrankung die Entzündungsaktivität im ZNS besonders hoch ist“.

In der dreiarmigen REFLEX-Studie wurden 44μg IFNβ-1a (s.c.) bei 175 und 171 Patienten dreimal bzw. einmal pro Woche eingesetzt. Gegenüber den 171 Patienten des Plazebo-Arms wurde das Risiko für eine (nach den McDonald-Kriterien 2005 definierte) MS unter der hochfrequenten Therapie um 51% und unter der niedrigfrequenten Gabe um 31% reduziert. Die Konversion in eine klinisch gesicherte MS (CDMS) wurde um 52% bzw. 47% verringert. Auch in allen als sekundäre Endpunkte angelegten MRT-Befunden war dreimal wöchentlich IFNβ-1a (s.c.) nicht nur Plazebo, sondern auch der einmal wöchentlichen Gabe signifikant überlegen. „Hochdosiert bringt hier mehr“, betonte Gold. Außer den IFNβ-typischen Nebenwirkungen, die zumeist nur vorübergehend und schwach ausgeprägt waren, „traten keine Probleme auf“, sagte Gold zur Verträglichkeit. Interessanterweise litten die hochfrequent Behandelten seltener unter grippeähnlichen Symptomen und Fieber als die unter einmal wöchentlicher Gabe (54% vs. 71%; Plazebo: 20%).

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