Impulskontrollstörungen und zwanghafte Verhaltensweisen

Neuro-Depesche

ICD-Prävalenz, Korrelationen und Risikofaktoren

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ICD wie pathologisches Spielen („Gambling“), zwanghaftes Einkaufen und ein vermehrter sexueller Antrieb können nicht nur die Patienten, sondern auch die Angehörigen stark belasten. In der landesweiten spanischen Beobachtungsstudie COPPADIS wurden die nicht-motorischen Symptomen (NMS) des Morbus Parkinsonuntersucht. Der Fokus lag auf Impulskontrollstörungen (ICD) und zwanghaften Verhaltensweisen.

Eingeschlossen wurden 613 Patienten (59,87 % Männer) und 179 gesunde Kontrollen (47,48 % Männer) im Durchschnittsalter von 60 bzw. 62 Jahren. Die Bewertung erfolgte u. a. anhand des validierten Questionnaire for Impulsive-Compulsive Disorders in Parkinson's Disease-Rating Scale (QUIP-RS).

ICD-Prävalenz um ein Mehrfaches höher

Bei den Patienten war wie erwartet sowohl das impulsive als auch das zwanghafte Verhalten deutlich häufiger als in der Kontrollgruppe: ICD-Symptome lagen bei 12,7 % vs. 1,6 % (p < 0,001), zwanghafte Verhaltensweisen bei 7,18 % vs. 1,67 % vor (p = 0,01). Die Abb. zeigt die einzelnen Symptome. Hypersexualität trat gehäuft bei männlichen Patienten auf (4,5 % vs. 0,16 % bei den Frauen; p < 0,001). Die motorischen Symptome nach UPDRS III unterschieden sich dabei zwischen den Betrofenen und den Patienten ohne ICD nicht signifikant - Ausnahme war ein höherer Score für das Freezing of Gait (FOG) (5,73 vs. 3,38; p < 0,001). 

Grafik Praevalenz, Korrelation und Risikofaktoren bei Parkinson-Patienten im Vergleich zu Kontrollen
Abb. Verteilung der einzelnen ICD-Symptome bei Parkinson-Patienten und gesunden Kontrollen der ­COPPADIS-Kohorte. Abb. mod.

 

Korrelation mit anderen NMS

Gegenüber Parkinson-Patienten ohne ICD zeigten jene mit der Symptomatik u.a. ein um ca. vier Jahre niedrigeres  Erkrankungsalter sowie häufiger eine prämorbide ICD-Persönlichkeit (17,95 % vs. 7,23 %; p = 0,01). Zudem zeichneten sich die Betroffenen durch einen höheren Score der Non-Motor Symptom Scale (NMSS) (60,37 vs. 41,33; p < 0,001) und durch eine vermehrte Komorbidität mit anderen NMS, z.B. mit Depressionen (48,97 % vs. 65,38; p = 0,004) und einen schlechteren Schlaf (Score der Parkinson’s Disease Sleep Scale: 102.58 vs. 116,83 Punkte; p< 0,001) aus. In der Kognition nach der Parkinson’s Disease Cognitive Rating Scale (PD-CRS) ergaben sich aber keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne ICD.

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