Zwischen 2006 und 2021 erhielten die 169 Patienten über 1 bis 15, median acht Jahre 1 bis 27, im Median zehn RTX-Infusionszyklen. Der durchschnittliche Immunglobulin G (IgG)-Serumspiegel begann nach zwei Jahren signifikant zu sinken und nahm in den folgenden acht Jahren mit einer Rate von 2 % bis 8 % pro Jahr stetig ab. Nach zehn Jahren wurde dann ein Plateau erreicht.
Im Beobachtungszeitraum entwickelten 39 Patienten (23 %) eine Hypo-IgG (Serumwert < 6 g/l IgG) und 16 (9,4 %) eine schwere Hypo-IgG (< 4 g/l IgG). Dabei stieg der Anteil an Patienten mit einer Hypo-IgG von 1,2 % nach einem Jahr auf 41 % nach 14 Jahren an. Die Häufigkeit einer schweren Hypo-IgG nahm von 0 % nach dem ersten Behandlungsjahr auf 14 % nach 14 Jahren zu.
Prädiktoren für eine Hypo-IgG
Als unabhängige Prädiktoren für eine Hypo-IgG ergab die multivariable Regressionsanalyse in aufsteigender Reihenfolge die durchschnittliche jährliche RTX-Dosis (Odds Ratio 0,063; 95 %-KI: 0,009–0,434), die Dauer der RTX-Therapie in Jahren (OR: 1,234; 95%-KI: 1,015–1,502), eine Mitoxantron-Vorbehandlung (OR: 3,318, 95 %-KI: 1,109–9,93) einen Body-Mass-Index > 25 kg/m2 (OR: 4,798, 95 %-KI: 1,468–15,678) und vor allem eine schon zu Studienbeginn bestehende Hypo-IgG (OR: 40,552, 95%-KI: 3,024–543,786).
Während der Gesamtbehandlungsdauer von 14 Jahren wurden bei 58 Patienten (34 %) insgesamt 114 Infektionen registriert, darunter bei 14 Patienten (8 %) 15 schwere Infektionen. Das Infektionsrisiko während der RTX-Behandlung war unabhängig mit einem hohen Behinderungsgrad nach EDSS (OR: 1,427, 95%-KI: 1,2–1,697) und mit Schüben (OR 1,665; 95%-KI: 1,112–2,492) assoziiert, nicht jedoch mit einer Hypo-IgG! HL