Therapie mit Levodopa

Neuro-Depesche 4/2008

Hyperhomocysteinämie auch bei RLS ein Thema?

Bei Parkinson-Patienten lassen sich erhöhte Plasmaspiegel an Homocystein nachweisen, vor allem unter einer Therapie mit Levodopa. In einer Studie wurde jetzt untersucht, ob sich auch bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) erhöhte Homocysteinwerte finden.

Erhöhte Konzentrationen an Homocys­tein gelten seit einiger Zeit als Risikofaktor für Herz-/Kreislauferkrankungen und sind vom Vitamin B6-, B12- und Folsäurespiegel abhängig, also therapeutisch prinzipiell beeinfluss­bar. Es gibt außerdem Befunde, nach denen hohe Homocystein-Spiegel dopaminerge Neuronen und Gliazellen schädigen und Axonschäden induzieren können.

In die Studie Göttinger Wissenschaftler waren 228 Personen eingeschlossen: Von den 97 Teilnehmern mit RLS wurden 40 mit Levodopa behandelt (durchschnittlich 91 mg/d) und 20 mit einem Dopa­min­agonisten. Von den 39 Parkinson-Patienten standen 25 unter einer Levodopa-Monotherapie (durchschnittlich 294 mg/d). Die übrigen 92 Teilnehmer ohne neurologische Erkrankungen dienten als Kontrollgruppe. Die Gesamtkonzentrationen an Homocystein (frei und Protein-gebunden) im Plasma wurden mittels Immunoassay bestimmt.

Bei den Parkinson-Patienten waren die Homocysteinspiegel signifikant höher als bei den restlichen Studienteilnehmern: 13,8 µmol/l standen hier 11,7 (RLS-Patienten) bzw. 11,0 µmol/l (Kontrollen) gegenüber (p < 0,001). Zwischen den Homocysteinspiegeln der gesunden Kontrollen und der RLS-Patienten bestanden keine Unterschiede – unabhängig davon, ob letztere eine Therapie mit Levodopa oder Dopaminagonisten erhielten oder nicht.

Weder in der Parkinson- noch in der RLS-Gruppe bestand eine Korrelation mit der Höhe der Levodopa-Tagesdosen. Die Höhe der Homocysteinspiegel stand bei allen Patienten in inverser Relation zu den Vitamin-B12-Spiegeln und nahm mit dem Alter der Probanden zu.

Quelle: Bachmann, CG: Homocystein in restless legs syndrome, Zeitschrift: Sleep Medicine, Ausgabe 25 (2007), Seiten: XXX-XXX
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