Hochbetagten-Mortalität

Neuro-Depesche 10/2014

Hundertjährige sterben anders

Immer mehr Menschen erreichen ein Alter von 100 Jahren oder mehr. Hat man die 100 erst einmal geschafft, verändern sich die gesundheitlichen Gefahren.

Bis zum Ende des Jahrhunderts werden um die 18 Mio. Menschen ein Alter von mindestens 100 Jahren erreichen. Eine Populationsstudie untersuchte nun die Todesursachen dieser hochbetagten Patienten anhand eines Sterberegisters. Dabei wurden Todesort und -ursache von über 35 000 Patienten analysiert, die im Alter von 100 bis 115 gestorben waren. Zum Vergleich dienten zwischen 80 und 99 Jahren Verstorbene. Im untersuchten Zeitraum (2001 bis 2010) stieg die Zahl verstorbener Über-Hundert-Jähriger pro Jahr um 56% (mittleres Todesalter 101 Jahre, überwiegend weiblich und verwitwet). Etwa 1/4 davon segnete in einem Pflegeheim das Zeitliche, 1/3 verschieden in Heimen ohne Pflegeversorgung und 1/4 im Krankenhaus. Nur etwa jeder Zehnte starb im eigenen Zuhause. An Altersschwäche zu sterben, war dabei am häufigsten (75,6%). Die „alten Alten“ starben meis - tens an Pneumonie (17,7% vs. 6%) oder an Altersschwäche (28,1% vs. 0,9%), verglichen mit den Jüngeren. Maligne Erkrankungen waren bei den „Centenarians“ dafür im Vergleich eine eher seltene Todesursache (4,4% vs. 24,5%), ebenso wie ischämische Herzerkrankungen (8,6% vs. 19,0%). Im hohen Alter sind Patienten demnach einem veränderten Risiko ausgesetzt. CB

Quelle:

Evans CJ et al.: Place and cause of death in centenarians: a population-based observational study in England, 2001 to 2010. PLoS Med 2014; 11(6): e1001653

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