Die Auswertung von 775 beantworteten Fragebögen ergab, dass die Epilepsie-Patienten nicht nur bei Vorliegen einer Major Depression (n = 166), sondern auch bereits bei leichten bis mittelschwerer Depression nach CES-D (n = 74) deutliche Einbußen in der nach QOLIE-89 untersuchten HRQL erfuhren (p < 0,0001). Die HRQL-Minderung war unabhängig vom Anfallstyp, stand aber in gewissem Bezug zur Anfallskontrolle. Befragte mit erst kürzlich stattgefundenen Anfällen waren stärker betroffen als Patienten mit einer Anfallsfreiheit von mindestens drei Monaten. Weitere HRQL-verschlechternde Faktoren wie Angst vor Anfällen, hohe Anfallsschwere und die Zahl anfallsbedingter Krankentage waren signifikant häufiger bzw. schwerer als bei Nicht-Depressiven.
Depression mindert Lebensqualität
Neuro-Depesche 10/2004
HRQL-Einbußen unabhängig vom Anfallstyp
Krampfanfälle und die damit verbundenen Alltagseinschränkungen können die Lebensqualität von Epilepsie-Kranken deutlich beeinträchtigen. Nun wurde der spezifische Einfluss depressiven Erkrankungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health-related quality of life, HRQOL) untersucht.
Quelle: Cramer, JA: The influence of comorbid depression on quality of life for people with epilepsy, Zeitschrift: Epilepsy & Behavior, Ausgabe 4 (2003), Seiten: 515-521