Safinamid ist ein selektiver reversibler MAO-B-Hemmer der zweiten Generation, der dual – dopaminerg und antiglutamaterg – wirkt und sich nach seiner Zulassung 2015 als Add-on-Medikament zu L-Dopa in der Parkinson-Therapie breit etabliert hat. Seinen aktuellen Stellenwert definierte jetzt ein Panel von zehn Bewegungsstörungsspezialisten.
Ein starker Konsens wurde erzielt für die kurz- und langfristige Wirksamkeit von Safinamid auf motorische Symptome (Zustimmung: 98 %) und Fluktuationen wie Wearing-Off (100 %). Dies war auch für die Besserung der Lebensqualität nach Instrumenten wie dem Parkinson‘s Disease Questionnaire (PDQ) der Fall (98 %).
Außerdem wurde ein positiver Konsens darüber erzielt, dass Safinamid die nicht-motorischen Symptome (NMS) Schlaf/Fatigue (80 %), Stimmung (83 %) und Schmerzen (81 %) bessert. Über seine Wirksamkeit auf Kognition, Blasen- und Sexualfunktionen bestand hingegen kein Konsens (Zustimmung 60 %, 54 % bzw. 40 %). Für Besserungen der orthostatischen Hypotonie war der Konsens negativ (Ablehnung: 72 %).
Mit maximaler Übereinstimmung (100 %) wurde konstatiert, dass Safinamid in der Parkinson-Behandlung sicher ist.
Fazit: Die Einschätzungen der Experten spiegeln die durch die zulassungsrelevanten Studien und den Behandlungsalltag geprägte Wahrnehmung der Wirksamkeit und Sicherheit von Safinamid wider. Da sich gerade die NMS auf die Parkinson-Patienten oft sehr negativ auswirken und ihre Therapie immer noch ein ‚Unmet need‘ ist, so die Experten, stellen die therapeutischen Effekte von Safinamid auf wichtige NMS – über die motorischen Wirkungen hinaus – das charakteristischste und vielversprechendste Merkmal der dual wirkenden Substanz dar. JL