Ausgewertet wurden 16 Kohortenstudien mit insgesamt 1 152 407 Teilnehmern, davon 394 942 Migräne-Patienten und 757 465 Kon-trollen. Der zusammengesetzte Endpunkt umfasste majore kardio- und zerebrovaskuläre Ereignisse. Erfasst wurde ferner die Gesamtsterblichkeit. Die Beobachtungszeit betrug durchschnittlich 18,5 Jahre. Die Heterogenität zwischen den einzelnen Studien wurde nach I2-Statistik berechnet.
Ein Migräne ging mit einem signifikant um 42% erhöhten Risiko für ein kardio-/zerebrovaskuläres Ereignis einher: Die auf verschiedene Variablen adjustierte Hazard Ratio betrug 1,42 (95%-KI: 1,26–1,60, p < 0,001; I2: 40%). Dies ging insbesondere auf eine deutlich größere Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall (adj. HR: 1,41, p < 0,001; I2 72%) und auch für einen Herzinfarkt (adj. HR: 1,23; p = 0,006; I2: 59%) einher.
In der Gesamtmortalität ergab sich zwischen den Menschen mit und ohne Migräne allerdings kein signifikanter Unterschied (adj. HR: 0,93, 95%-KI: 0,78–1,10, p = 0,38), wobei in diesem Parameter eine beträchtliche statistische Heterogenität zwischen den einzelnen Studien bestand (I2: 91%).
Für das Schlaganfallrisiko stellte sich eine Aura als wesentlicher Einflussfaktor dar: Bei den Patienten mit Aura war das Insultrisiko gegenüber den Kontrollen um 56% erhöht (adj. HR: 1,56, 95%-KI: 1,30–1,87) bei jenen ohne Aura betrug die Risikoerhöhung nur 11% (adj. HR: 1,11, 95%-KI: 0,94–1,31). Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen war signifikant (p = 0,01).
Dies traf außerdem auch auf die Gesamtmortalität mit einer adj. HR von 1,20 (95%-KI: 1,12–1,30) gegenüber 0,96 (95%-KI: 0,86– 1,07) mit ebenfalls signifikanter Differenz zu (p < 0,001). JL