Systematische Übersicht und Metaanalyse

Neuro-Depesche 1/2014

Hohe RLS-Prävalenz bei MS-Patienten

Verschiedenen Berichten zufolge leiden MS-Patienten häufiger unter einem Restless Legs Syndrom (RLS) als Patienten ohne die demyelinisierende Erkrankung. In Deutschland wurde dieser Zusammenhang nun anhand einer systematischen Übersicht und Metaanalyse unter die Lupe genommen.

Aus allen geeigneten, bis April 2012 publizierten Studien zum RLS bei MS-Patienten wurden die Daten extrahiert und in einer Metaanalyse ausgewertet. Primärer Endpunkt war die RLS-Prävalenz und die Wahrscheinlichkeit (Odds Ratio, OR), ein RLS zu entwickeln.

In den 24 Studien rangierte die RLS-Prävalenz bei MS-Patienten zwischen 12,12% und 57,50%, bei den Menschen ohne MS dagegen nur zwischen 2,56% und 18,33%. Die Heterogenität unter den Studien war allerdings hoch (RLS bei MS: I² = 94,4%; RLS ohne MS: I² = 82,2%). Diese Prävalenzdaten wurden daher keiner Metaanalyse unterzogen. Die Heterogenität unter Studien, die einen Zusammenhang zwischen MS und RLS ergaben, war mittelgradig (I2 = 53,6%).

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Fazit
?! Nach diesen Daten ist die Prävalenz
eines Restless Legs Syndrms bei MS-
Patienten deutlich erhöht. Gegenüber der
Bevölkerung beträgt die RLS-Wahrschein-
lichkeit etwa das Vierfache. Dies stimmt
u. a. mit prospektiv gewonnenen Resulta-
ten der Nurses’ Health Study überein, aus
der bei Frauen mit MS ein relatives RLS-Ri-
siko von 3.58 (95%-KI: 1,53–8,35) berichtet
wurde. Mögliche pathophysiologische Zu-
sammenhänge umfassen MS-Läsionen in
Hirnregionen, die mit den RLS-Symptomen
assoziiert sind. Auf diese Form eines „MS-
bedingten sekundären RLS“ weisen im-
merhin zwei weitere Studien hin, bei
denen ein RLS bei allen oder zumindest bei
den meisten Teilnehmern erst nach der
MS-Diagnose auftrat. 

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