Schizophrenie und bipolare Störung

Neuro-Depesche 5/2004

Hohe klinische Effektivität mit Atypikum

Das atypische Antipsychotikum Quetiapin ist zur Behandlung der Schizophrenie und seit kurzem auch der Manie zugelassen. Die rasche Besserung der akuten Symptome und die langfristige Symptomkontrolle geht mit einer guten Verträglichkeit und hohen Akzeptanz durch die Patienten einher. So Psychiater auf einem internationalen Symposium im Cambridge.

Nach C.-J. Krafczyk, Alzey, hat Quetiapin eine günstige Wirkung auf die ganze Bandbreite der Symptome der Schizophrenie. Neben der Positiv- und Negativsymptomatik werden auch kognitive Funktionen, Affektlage und Aggressivität positiv beeinflusst. Er hob die "auffallend rasche" Besserung aggressiven/feindseligen Verhaltens hervor, die sich in einer Studie z. B. in einer Abnahme der Fremdaggressivität um 89% innerhalb nur eines Tages zeigte. Besonderer Behandlungsvorteil von Quetiapin ist die außerordentlich geringe, von der Dosis unabhängige Gefahr für extrapyramidal-motorische Symptome sowie die weitgehende Gewichtsneutralität. Studiendaten zeigen eine höhere Zahl an complianten Behandlungstagen unter Quetiapin als bei Therapie mit anderen Atypika. Nach Priv.-Doz. F.-G. Pajonk, Homburg/Saar, wird bei psychotischen Patienten mit 300 mg/d Quetiapin bereits am ersten Behandlungstag ein Rückgang von Aggression und Erregung gesehen. Die besten Erfolge werden bei initialen Dosen von 600 bis 800 mg/d Quetiapin erzielt. Bei einer zugelassenen Tageshöchstdosis von 800 mg kann in der Akutsituation aber auch "problemlos" und schnell auf bis zu 1600 mg/d Quetiapin aufdosiert werden. Bei bipolarer Störung wird bereits in der ersten Woche eine Besserung der Manie-Symptome von über 50% einschließlich Agitation, Aggressivität, Dysphorie und Psychosesymptome erzielt, so F. M. Leweke, Köln. Seinen Worten zufolge bewirkt einer Erhaltungsdosis von 600 mg/d Quetiapin zudem eine Affektstabilisierung mit zunehmender Besserung des funktionellen Status der Patienten. (JL)

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