85 Erwachsene mit ADHS erhielten sechs Wochen lang Mazindol CR (1–3 mg/d; n = 43) oder Placebo (n = 42). Primärer Endpunkt war die Veränderung in der ADHS-RS-DSM-5-Bewertungsskala. Sekundäre Endpunkte waren Responderrate und die wöchentliche Bewertung des Globalzustandes nach CGI-Skala.
Ab Tag 7 war in der Verumgruppe eine signifikante Verbesserung um 30% auf der ADHS-RS-DSM-5-Skala im Vergleich zu Placebo festzustellen (p < 0,001). Auch die durchschnittliche Verbesserung der Least Square an Tag 42 von -18,9 (Mazindol CR) versus -5,7 (Placebo) fiel mit einem Unterschied von -13,2 eindeutig zugunsten des Verums aus. Die Effektstärke von 1,09 nach sechs Wochen war mit der unter Stimulanzien-Therapie vergleichbar.
Ein Rückgang der Werte auf der ADHS-RS-DMS-5-Skala um 50% begann in der Verumgruppe an Tag 14 und hielt bis Tag 42 an. Jetzt betraf dies 55% vs. 15,8% der Patienten unter Placebo (p = 0,002). Eine Besserung um ≥ 30% hatten nun 70% vs. 21,1% erreicht (p < 0,001).
Das gute Ansprechen belegten auch die CGI-Werte, nach denen es ab Tag 14 und zu allen folgenden Untersuchungszeitpunkten in der Verumgruppe signifikant mehr Responder gab als im Placebo-Kollektiv (p ≤ 0,003). Zu Beginn der Studie lag der ADHS Target Impairment-Score bei allen Teilnehmern bei 2 (moderat) oder 3 (schwer). Eine Verbesserung des Scores um mindestens 50% an Tag 42 erreichten 42,9% der Patienten unter Mazindol CR, aber nur 11,9% unter Placebo (p = 0,002).
Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen unter Mazindol CR gehörten Obstipation, Übelkeit, Müdigkeit und eine erhöhte Herzfrequenz. Insgesamt hatte Mazindol CR nur minimale Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz. Schwere Nebenwirkungen wurden ebenso wenig beobachtet wie nebenwirkungsbedingte Behandlungsabbrüche.
Sollten sich diese positiven Ergebnisse in einer Phase-III-Studie bestätigen, könnte das Medikament im Falle der Zulassung eine wichtige Erweiterung der Therapie erwachsener ADHS-Patienten darstellen. GS