Die während der Entwicklungsphase von Levetiracetam erhobenen Daten zur Nebenwirkungsinzidenz und Veränderungen relevanter Laborparameter stammen von insgesamt 3 347 Patienten, die das neue Antiepileptikum als Zusatz-/Monotherapie bei Epilepsien oder gegen kognitive Störungen (z.B. bei Alzheimer-Demenz und nach Hirntrauma) und Angsterkrankungen erhalten hatten. Bei großer Konsistenz zwischen den einzelnen Studien waren Somnolenz, Schwäche und Schwindel - zumeist in den ersten Behandlungsmonaten auftretend - die häufigsten Nebenwirkungen. Sämtliche Laborwerte, beispielsweise des Blutbildes, blieben in den plazebokontrollierten Studien unter Levetiracetam im Normbereich. Auch allergische Reaktionen (0,3% vs. 0,2%) traten nicht gehäuft auf. Erkältungen und Infektionen der oberen Atemwege (13,4% vs. 7,5% unter Plazebo) wurden häufiger berichtet, es ergab sich aber keine Korrelation mit niedrigen Neutrophilen-Zahlen. Die Häufung beruht daher vermutlich auf der speziellen Fragenkategorie "Infektionen" nach COSTART-Definition. Unter den 1 422 Patienten mit Epilepsie waren Auswirkungen von Levetiracetam (durchschnittlich 2 421 mg/d) auf Verhaltensparameter häufiger als bei den kognitiv beeinträchtigten älteren Patienten oder denjenigen mit Angststörungen (13,2% vs. 6,3% und 5,2%). Die beiden letzteren Gruppen hatten Levetiracetam zumeist in niedrigeren Dosen (durchschnittlich 916 mg/d bzw. 516 mg/d) eingenommen.
Neues Antiepileptikum
Neuro-Depesche 2/2002
Hohe Anwendungssicherheit bestätigt
Eine detaillierte Auswertung der in 82 klinischen Studien gewonnenen Sicherheitsdaten zur Behandlung mit dem neuen Antiepileptikum Levetiracetam ergab ein günstiges Nebenwirkungsprofil und eine hohe Anwendungssicherheit.
Quelle: French, J: A systematic review of the safety profile of levetracetam: a new antiepileptic drug, Zeitschrift: EPILEPSY RESEARCH, Ausgabe 47 (2001), Seiten: 77-90