An der Untersuchung nahmen 21 Patienten mit Zwangsstörungen, 22 Kontrollpersonen und alle sieben- bis 18-jährigen Kinder der Probanden teil. Nach zwei Jahre erfolgte eine Follow-up-Untersuchung. Die auf der "Child Behaviour Checklist (CBCL)" basierenden Befragungen ergaben, dass Kinder zwangsgestörter Eltern bei der Erstuntersuchung und beim Follow-up signifikant häufiger unter Ängsten, depressiven und Somatisierungssymptomen sowie sozialen Problemen litten als Kinder der Kontrollen. Auch das Lebenszeitrisiko für klinisch relevante Überängstlichkeit, Trennungsängste, Zwangsstörungen (54% vs. 26%) und Angsterkrankungen war bei diesen Kindern signifikant erhöht. In der Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine beim Follow-up diagnostizierte manifeste oder subklinische Zwangsstörung durch eine zwangsgestörte Mutter, familiäre Spannungen und eine hohe Punktzahl im klinischen Abschnitt der CBCL begünstigt wird.
Familiäre Häufung
Neuro-Depesche 12/2003
Höheres Erkrankungsrisiko für die Nachkommen?
Die Kinder von Patienten mit Zwangserkrankung wurden auf emotionale Störungen und Verhaltensauffälligkeiten untersucht. Besteht wie bei vielen anderen psychiatrischen Erkrankungen auch hier eine familiäre Häufung?
Quelle: Black, DW: Children of parents with obsessive-compulsive disorder -- a 2-year follow-up study., Zeitschrift: ACTA PSYCHIATRICA SCANDINAVICA, Ausgabe 107 (2003), Seiten: 305-315