Die Studie umfasste 17 874 kanadische und 11 502 britische Patienten, denen alle Geburten zwischen 1926 und 1970 (Kanada) bzw. Sterbeurkunden ohne MS-Hinweis (UK) als Kontrollen gegenüber gestellt wurden. Die kanadischen Daten zeigten die geringste MS-Inzidenz für November-Geborene sowie ein Maximum für Mai-Kinder. Zusammenhänge mit dem Geschlecht, der Geburtsdekade oder dem Ort der Diagnosestellung fanden sich nicht. Auch im britischen Kollektiv waren unter den November-Geborenen signifikant weniger und unter den Mai-Geborenen signifikant mehr MS-Erkrankte. Ferner ergaben sich in der gepoolten Analyse von Daten aus Kanada, Großbritannien, Dänemark und Schweden (n = 42 045) ebenfalls eine bei November-Kindern (8,5%) signifikant geringere Inzidenz als bei Mai-Geborenen (9,1%). Am deutlichsten war die saisonale Häufung einerseits bei Patienten mit positiver MS-Familienanmnese (kanadische Daten), andererseits bei Einwohnern Schottlands, dem Land mit der höchsten MS-Prävalenz. (mm)
Einfluss der Jahreszeit?
Neuro-Depesche 5/2005
Höhere Inzidenz bei den Mai-Geborenen
Das Risiko, an MS zu erkranken, unterliegt genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen. Retrospektiv wurde nun die die MS-Inzidenz in Abhängigkeit vom Geburtsmonat ermittelt.
Quelle: Willer, CJ: Timing of birth and risk of multiple sclerosis: population based study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 330 (2005), Seiten: 120-123