Bei 134 durch motorische Komplikationen schwer beeinträchtigten Patienten wurden die Wirkungen einer bilateralen Hochfrequenz-Stimulation von STN und GPi in einer prospektiven Doppelblindstudie untersucht. In den Veränderungen der motorischen Funktionen nach UPDRS Teil III ergaben sich gegenüber dem Ausgangszustand innerhalb von sechs Monaten folgende Veränderungen: Drei Monate nach Beginn der Stimulationsbehandlung hatte die bilaterale STN-Stimulation (n = 96) gegenüber der Nichtbehandlung zu einer durchschnittlichen Verbesserung der motorischen Scores im medikamentösen Off von 49% geführt. Beeinflusst wurde die ganze Bandbreite der Parkinson-Symptomatik einschließlich Dyskinesien und der Ausführung von Alltagsaktivitäten. Unter GPi-Stimulation (n = 38) betrug der Rückgang 37%. Im sechsten postoperativen Monat hatte der prozentuale Anteil an Stunden, in denen die Patienten tagsüber im medikamentösen On über eine gute Mobilität verfügten, ohne unter Dyskinesien zu leiden, unter STN-Stimulation von 27 auf 74%, unter Pallidum-Stimulation von 28 auf 64% zugenommen. Die ernstesten Nebenwirkungen der insgesamt 277 Eingriffe waren zerebrale Blutungen bei sieben Patienten. Von persistierenden neurologischen Störungen wie Hemiparese und Dysarthrie waren vier Patienten betroffen. Damit kann bei dieser hocheffektiven Therapie von einer geringen Komplikationsrate ausgegangen werden. (JL)
Bilaterale Tiefenhirnstimulation
Neuro-Depesche 11/2002
Hocheffektiv mit niedriger Komplikationsrate
Die Läsionierung von Nucleus subthalamicus (STN) und Pars interna des Globus pallidus (GPi) verbessert bei Patienten mit fortgeschrittenem idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) die motorischen Funktionen, birgt aber die Gefahr neurologischer Defizite, besonders bei bilateralem Vorgehen. Die tiefe Hirnstimulation (DBS) ist offenbar die deutlich bessere Methode.
Quelle: : Deep-brain stimulation of the subthalamic nucleus or the pars interna of the globus pallidus in Parkinson´s disease, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 345 (2001), Seiten: 956-962