Neue Therapieoption

Neuro-Depesche 5/2010

Hochdosiertes Capsaicin-Pflaster gegen ­neuropathischen Schmerz

Der periphere neuropathische Schmerz ist eine schwerwiegende chronische Störung. Mit dem hochdosierten Capsaicin-Pflaster (8%) steht eine neuartige Schmerztherapie zur Verfügung, die nun stufenweise in den deutschen Markt eingeführt wird.

Hochkonzentriertes Capsaicin führt zu einer Überstimulation der TRPV1-Rezeptoren in der behandelten Hautregion und damit einer vorübergehenden Deaktivierung der hyperaktiven Schmerzfasern. Daraus resultiert schon nach einmaliger Anwendung über 30 Minuten (Fuß) oder 60 Minuten (andere Körperstellen) eine erhebliche Schmerzlinderung über drei Monate. Das gut verträgliche kutane Pflaster mit einem synthetischen Capsaicin wurde von der EMEA zur lokalen Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen bei nicht-diabetischen Erwachsenen als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Medikamenten zugelassen. Die Anwendung mit vorheriger Auftragung eines Anästhetikums wird von medizinischem Fachpersonal vorgenommen.

Ein umfassendes Studienprogramm an mehr als 1600 Patienten belegt die signifikante Linderung neuropathischer Schmerzen mit dem Capsaicin-Pflaster in Monotherapie oder in Kombination mit anderen Therapien bei Patienten mit postherpetischer Neuralgie (PHN) und HIV-assoziierten Neuropathie. So berichteten 44% der PHN-Patienten im Verlauf der zwölfwöchigen Studie eine Schmerzreduktion um ≥ 30 %. Noch drei Monate später beurteilten 55% ihre Schmerzen gelindert. „Eine Perspektive für eine deutlich verbesserte Lebensqualität“ sieht Prof. Thomas R. Tölle, München, durch die Anwendung des Pflasters, das ein gutes Sicherheitsprofil und ein Fehlen von systemischen Nebenwirkungen ohne umständliche Dosierungsvorschriften aufweist.

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