Bei 26 Migränepatienten - 23 mit und drei ohne Aura - und zehn gesunden Kontrollpersonen wurde während wiederholter visueller Stimulation ein blutsauerstoffsättigungsempfindliches (BOLD) fMRT angefertigt. Mit einer temporalen Auflösung von 3,5 Sekunden wurden die axialen Schnittbilder im Bereich des Okzipitalkortex und des Hirnstamms aufgenommen. Die Stimulation löste bei 12 Patienten Symptome aus: Bei vier Patienten mit Aura kam es sowohl zu visuellen Symptomen als auch zu Kopfschmerz, bei den übrigen wurden entweder nur Kopfschmerz oder nur Auren ausgelöst. Bei zehn Migränepatienten und allen Kontrollen induzierte die visuelle Stimulation keinerlei symptomatische Effekte. Bei 75% der Patienten, die während der visuellen Stimulation Symptome entwickelten, traten im BOLD-fMRT T2-gewichtete MR-Signalanstiege im Nucl. ruber und der Substantia nigra auf - und zwar zeitlich vor der Signalanhebung im Okzipitalkortex bzw. dem Einsetzen der visuell getriggerten Symptome. Nur schwerste Migränesymptome aktivierten das periaquäduktale Grau und den Locus coeruleus.
BOLD-fMRT bei visuell getriggerter Migräne
Neuro-Depesche 12/2002
Hirnstammzentren im akuten Anfall aktiviert
Patienten mit visuell getriggerten Migräneattacken wurden mittels funktionellem MRT auf die pathophysiologische Beteiligung von Hirnstammstrukturen untersucht.
Quelle: Cao, Y: Functional MRI-BOLD of brainstem structures during visually triggered migraine, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 59 (2002), Seiten: 72-78