Mild Cognitive Impairment
Hippokampus-Volumen sagt DLB-Risiko voraus
Patienten mit einer Mild Cognitive Impairment (MCI) haben ein erhöhtes Risiko für demenzielle Erkrankungen. Dies betrifft auch das Risiko für eine Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB). Nun wurde in einer Bildgebungsstudie von Neurologen, Radiologen und Psychologen der Mayo Clinic in Rochester untersucht, ob neben dem MCI-Subtyp auch neuroanatomische Veränderungen das DLB-Risiko voraussagen können. Dies scheint auf das Volumen des Hippokampus, der ja stark in die Gedächtnisfunktionen eingebunden ist, tatsächlich zuzutreffen.
Kommentar
Klinische Studien haben gezeigt, dass der amnestische MCI-Subtyp vor allem ein Fortschreiten zu einer AD begünstigt. Dagegen scheint der non-amnestische MCI-Subtyp, der sich durch andere als amnestische kognitive Störungen auszeichnet, vor allem ein Fortschreiten zu einer DLB zu fördern. Während die Alzheimer-typische tau-Pathologie zur Hippokampus-Atrophie beiträgt, scheint das DLB-typische a-Synuclein das globale Hippokampus-Volumen nicht zu beeinflussen. Damit harmonierend ging in dieser Studie ein erhaltenes Hippokampus-Volumen mit einer DLB einher, ein verringertes Hippokampus- Volumen dagegen mit einer AD. Dies könnte u. a. der Identifizierung von MCI-Patienten mit hohem DLB-Risiko dienen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kantarci K et al.: Hippocampal volumes predict risk of dementia with Lewy bodies in mild cognitive impairment. Neurology 2016; 87(22): 2317-23