Insulin bei Diabetes mellitus

Praxis-Depesche 10/2019

Heute und auch morgen unverzichtbar

Trotz der Verfügbarkeit neuer oraler Antidiabetika und GLP-1-Analoga stellt Insulin eine unverzichtbare Säule der modernen Diabetes-Therapie dar. Einer umfassenden Telefonumfrage zufolge sind zwei Drittel der Patienten adhärent.
Steigern lässt sich die Adhärenz, indem individuelle Barrieren des Patienten (Hypoangst, Gewichtszunahme, Stigmatisierung etc.) erfragt und die Angehörigen miteinbezogen werden, wie Dr. Jörg Simon, Fulda, auf einer Veranstaltung von Lilly und Boehringer Ingelheim in Frankfurt erläuterte. Zusätzlich sollte in der Praxis eine Probe-Injektion durchgeführt werden.
Nach den Konsensusempfehlungen von ADA und EASD liegt der Hauptvorteil von Insulin gegenüber anderen Glucose-Senkern in der direkten Dosis-Antwort- Korrelation über ein weites Spektrum von Glucose-Konzentrationen. Basalinsulin wie Insulin glargin ist das bevorzugte Insulin zu Beginn einer Insulin-Therapie bei Typ-2-Diabetikern. Die im Krankheitsverlauf frühe Gabe von Basalinsulin ist gut etabliert, v. a. bei Patienten mit hohen HbA1c-Werten (> 97 mmol/l oder > 11 %), mit Symptomen einer Hyperglykämie oder mit einer katabolen Stoffwechsellage. Patienten mit spät auftretendem Typ-1-Diabetes, Gestationsdiabetes, ausgeschöpfter oraler und/oder GLP1-Therapie sowie entgleister Soffwechsellage profitieren ebenso von Insulin wie geriatrische Patienten.
Die Vorteile analoger Basalinsuline wie Insulin glargin sind u. a. die einmal tägliche Injektion, der variable Injektionszeitpunkt sowie die niedrige Hypoglykämierate. GS
Quelle: Fachpressekonferenz: „Insulintherapie: Segen oder alter Hut? Für welche Patienten Insulin weiterhin die beste Wahl bleibt“, Frankfurt/Main, 28.8.2019

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