Transkranielle Magnetstimulation

Neuro-Depesche 9/2002

Halluzinationen durch TMS reduziert

Studien zur Wirksamkeit der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) bei Patienten mit Schizophrenie haben konträre Ergebnisse gezeigt. Nun wurde die Wirkung auf Halluzinationen und kognitive Prozesse bei Stimulation des akustischen Kortex untersucht.

Neun Patienten mit therapierefraktärer Schizophrenie, deren akustische Halluzinationen trotz neuroleptischer Behandlung mit Atypika andauerten, erhielten an zweimal fünf Werktagen eine TMS (1 Hz bei 80% der motorischen Schwelle). Zielgebiet der täglich 20-minütigen Behandlung war die linke Hörrinde. Auf der Topography of Voices Rating Scale ergab sich nach den 14 Tagen eine signifikante Besserung der Schwere der Halluzinationen. Allerdings persistierten die Halluzinationen bei allen Patienten, in einem Fall kam es sogar zu einer Aggravierung. Daneben zeigte sich eine signifikante Leistungsverbesserung der Wahrnehmungsprozesse im Auditory Imagery-Test. Alle anderen verbalen und nonverbalen neuropsychologischen Testergebnisse veränderten sich durch die TMS aber nicht signifikant. Somit sind bezüglich der kognitiven Funktionen keine relevanten Therapieeffekte, aber auch keine Nebenwirkungen zu konstatieren. (JL)

Quelle: d'Alfonso, AAL: Transcranial magnetic stimulation of left auditory cortex in patients with schizophrenia: effects on hallucinations and neurocognition, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROPSYCHIATRY AND CLINICAL NEUROSCIENCES, Ausgabe 14 (2002), Seiten: 77-79

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