Jungen und Mädchen mit ADHS
Häufiger online als Ersatz für soziale Kontakte?
Mehr oder weniger alle Jugendlichen verbringen einen Teil ihrer Freizeit mit Online-Aktivitäten. Unterscheiden sich die tendenziell sucht- und isolationsgefährdeten Adoleszenten mit ADHS darin von den Gleichaltrigen? Dies untersuchten schwedische Forscher.
Kommentar
Die ADHS-betroffenen Jugendlichen verbrachten mehr Zeit vor dem Computer und spielten vor allem häufiger Spiele. Sport und andere Aktivitäten betrieben sie seltener. Die Kausalität ist allerdings nicht belegt. Die Autoren erkennen in den Unterschieden keine wesentliche Vernachlässigung von sozialen Aktivitäten, vielmehr sehen sie bei den Jugendlichen eine Ausweitung der Freizeitgestaltung (in virtuelle Räume). Sie geben auch zu bedenken, dass die Internet-Aktivitäten für ADHS-Jugendliche im Gegensatz zu Face-to-face-Kontakten eine unproblematische und stets verfügbare Form der sozialen Interaktion darstellen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Bolic Baric Vet al.: Internet activities during leisure: a comparison between adolescents with ADHD and adolescents from the general population. J Atten Disord 2015 pii: 1087054715613436 [Epub 25. Nov.; doi: 10.1177/10870547 15613436]