Therapeutische Konsequenzen fraglich

Neuro-Depesche 3/2008

Häufig Zufallsbefunde in der MRT

Der zunehmende Einsatz ständig verbesserter MRT-Verfahren geht mit immer häufigeren Entdeckungen symptomloser Veränderungen einher. Einblicke in die Art der Zufallsbefunde in der Bevölkerung gab die Rotterdam-Studie.

Bei 2000 Probanden im Alter von 45 bis 96 Jahren wurden 2005-2007 hochauflösende Hirn-MRT mit einem 1,5-Tesla-Scanner mit vier axialen Sequenzen: T1-gewichtet (3D), Protonendichte-gewichtet (2D), Fluid-attenuated inversion recovery, FLAIR; 2D) und T2-gewichtet (Gradient recalled echo, GRE; 3D) durchgeführt.

Asymptomatische Hirninfarkte fanden sich bei 145 Personen (7,2%), ihre Prävalenz nahm mit dem Alter zu, ebenso das Volumen von Läsionen der weißen Substanz. Mit 35 Fällen zweithäufigster Befund waren Aneurysmen (1,8%), die ganz überwiegend die vordere Zirkulation betrafen und fast ausnahmslos einen Durchmesser < 7 mm hatten. Fast ebenso häufig wurden gutartige Tumoren (1,6%) entdeckt, allen voran Meningeome (0,9%), gefolgt von Hypophysen-Makro­adenomen und vestibulären Schwannomen. Zudem fanden sich in je einem Fall ein Gliom und multiple Metastasen bei einem Patienten mit Tumoranamnese sowie ein subdurales Hämatom nach kleinerer Kopfverletzung vor vier Wochen. Weitere Befunde waren Arachnoidalzys­ten (n = 22), Chiari-Missbildungen (n = 18) und Stenosen größerer Gefäße (n = 9).

Von den Tumoren wurde nach Überweisung keiner operiert, die Meningeome werden engmaschig überwacht. Patienten mit kleinen Aneurysmen der anterioren Zirkulation wurden nicht weiter überwiesen.

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