ADHS im Erwachsenenalter
Neuro-Depesche 7/2011
Häufig Angst, Depression und soziale Beeinträchtigung
Eine ADHS tritt in den seltensten Fällen ohne komorbide psychiatrische Erkrankung auf. Im Erwachsenenalter fanden sich in Studien häufig affektive Erkrankungen, Substanzabusus/-abhängigkeit sowie Angst- und Essstörungen. Die Komorbidität Betroffener in Deutschland prüften jetzt Ärzte der Universität Erlangen-Nürnberg.
Fazit
?! Bei 60–70% der Kinder mit ADHS persistiert die Erkrankung in das Erwachsenenalter. Hierzulande ist die ADHS mit einer Punktprävalenz von 4,7% der erwachsenen deutschen Bevölkerung eine weit verbreitete und offenbar unterdiagnostizierte Krankheit des Erwachsenenalters. Sie war in der Stichprobe dieser Studie zuvor nur bei vier der 78 Betroffenen diagnostiziert worden. Da die ADHS Erwachsener mit einer hohen Rate an psychi-atrischer Komorbidität wie Depressionen und Angst (7–8%) und sozialen Beeinträchtigungen wie Arbeitslosigkeit, Partnerschaftsprobleme oder Isolation einhergeht, sollten zu ihrer Erkennung im Praxisalltag nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zu den typischen Symptomen befragt werden.