Im Rahmen der Collaborative Longitudinal Personality Disorders Study wurden 92 Frauen ab 18 Jahre rekrutiert, die entweder an einer Bulimie (n = 23) oder einer NOS-Esstörung (n = 69) litten. Essstörungen wurden mit strukturierten Interviews für Achse-I-Störungen nach DSM-IV, Persönlichkeitsstörungen (schizotypisch, Borderline, vermeidend und zwanghaft) ebenfalls nach DSM-IV-basiertem Interview diagnostiziert. Nach 24 Monaten befanden sich 40% der Bulimie- und 59% der NOS-Patientinnen in Remission. Bei den Bulimikerinnen trat die Remission signifikant später ein. Weder bestehende Persönlichkeitsstörungen (bzw. deren Veränderungen), noch die psychiatrische Komorbidität oder die Scores des Global Assessment of Functioning (GAF) hatten einen Einfluss auf die Zeit bis zur Remission.
Verlauf und Remission
Neuro-Depesche 4/2004
Haben Persönlichkeitsstörungen einen Einfluss?
Wenige Erkenntnisse liegen über den natürlichen Verlauf der Bulimia oder nicht weiter spezifizierter (= NOS) Essstörungen vor. Vor allem der mögliche Einfluss von Persönlichkeitsstörungen war bisher weitgehend unerforscht.
Quelle: Grilo, CM: The natural course of bulimia nervosa and eating disorder not otherwise specified is not influenced by personality disorders, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF EATING DISORDERS, Ausgabe 34 (2003), Seiten: 319-330