Diagnose dementieller Syndrome

Neuro-Depesche 6/2007

Haben die Hausärzte dazu gelernt?

Angesichts wirksamer Behandlungsmöglichkeiten kommt der frühen Erkennung dementieller Syndrome eine große Bedeutung zu. Nun wurde die Kompetenz deutscher Hausärzte in der Diagnose einer Demenz im Rahmen einer achtjährigen Follow-up-Studie (1993 und 2001) mehrfach untersucht.

In der Follow-up-Befragung legten 122 von 170 angefragten Hausärzten in Niedersachsen ihre diagnostischen Überlegungen zu zwei – randomisiert zugeteilten – Kasuistiken in einem persönlichen Interview dar. Im ersten Fall handelte es sich um eine leichte kognitive Beeinträchtigung: Fall 1a/1b (männlich vs. weiblich) ohne Hinweise aus vaskuläre Risikofaktoren; im zweiten um eine mittelschwere Demenz mit somatischer Komorbidität, Fall 2a/2b vom vaskulären vs. Alzheimer-Typ (DAT).

Gegenüber den Ergebnissen von 1993 wurde 2001 eine Demenz insgesamt signifikant häufiger in Betracht gezogen. Wie 1993 ergab sich eine auffällige Tendenz, eine vaskuläre Ätiologie über- und eine möglicher DAT unterzudiagnostizieren. Eine Begleitmedikation als möglicher beitragender Faktor wurde zunehmend seltener, nur im Ausnahmefall erwogen (z. B. Fall 2a/2b: 4,4% in 1993 vs. 2,5% in 2001).

Es zeigte sich ferner ein deutlicher Einfluss des Arztalters auf die Resultate: Ärzte über 50 Jahren wiesen eine signifikant niedrigere frühdiagnostische „Awareness“ auf als die jüngeren. Erschwerend kommt hinzu, dass 2001 der Anteil an geronto­psychiatrischen Themen Interessierter von 66,9% auf 35,2% dramatisch abgenommen hatte. Die befragten Ärzte gaben ferner an, unter Kostendruck zu stehen und zunehmend weniger Zeit zu haben.

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