Zur Klärung der Frage bedienten sie sich der Daten aus insgesamt 25 Studien, von denen sie zwölf metaanalytisch auswerteten. Die verwendeten Publikationen verglichen die Anfallsfreiheit bei insgesamt 1.545 Patienten, bei denen zwei verschiedene medikamentöse Behandlungsversuche keine adäquate Wirkung gezeigt hatten und die in der Folge epilepsiechirurgisch behandelt worden waren.
Hauptaugenmerk lag darauf, ob sich eine Operation vor bzw. nach einer bestimmten Erkrankungsdauer (2, 5, 10, 20 Jahre) auf die Rate an Anfallsfreiheit (nach ILAE- oder Engel-Klassifikation) auswirkt.
In allen untersuchten Subgruppen ergab sich zwölf Monate nach der Operation ein jeweils signifikanter Vorteil (p < 0,01) zugunsten des frühzeitigen Eingriffs: Für die Patienten, die mit einer Epilepsiedauer <2 vs. > 2 Jahren operiert wurden, zeigte sich eine absolute Effektgröße von 0,15 und eine relative Effektgröße von 1,20. Für den Zeitpunkt < 5 vs. > 5 Jahren ergaben sich entsprechende absolute und relative Werte von 0,17 und 1,20, für < 10 vs. > 10 Jahre von 0,15 und 1,25 und für < 20 vs. > 20 Jahre von 0,19 und 1,33.
Schließlich wurde noch das Outcome von Patienten mit einer Erkrankungsdauer von < 5 vs. > 10 Jahre verglichen: Auch bei diesem großen zeitlichen Unterschied ergaben sich für die Anfallsfreiheit nach einem Jahr signifikante Effektgrößen von 0,21 und 1,32 (p < 0,01). JL