Kortikale Faltung in der MRT
Gyrifikations-Index als Marker der Krankheitsschwere?
Eine Schizophrenie verläuft individuell sehr unterschiedlich, eine Prognose ist meist schwierig. Als mögliche anatomische Prädiktoren gelten u. a. das Volumen der grauen Substanz verschiedener Regionen sowie die kortikale Dicke und Faltung. Welcher dieser histomorphologischen Parameter den Verlauf am Besten vorhersagt, haben englische und kanadische Forscher in einer Querschnittstudie untersucht.
Kommentar
Die Gyrifikation oder Gyrierung steht für die Ausbildung von Furchen während des Hirnwachstums und gilt auch als ein Maß für die Anzahl untereinander verschalteter Neurone im Kortex. Der Gyrifikations-Index (GI) wird über eine präzise dreidimensionale Rekonstruktion des Kortex anhand zahlreicher Oberflächenpunkte ermittelt und beschreibt das Ausmaß dieser kortikalen Faltung. Da diese kortikale Morphologie offenbar mit der Schizophrenie-Schwere korreliert und diskriminatorisch einsetzbar ist, könnte der GI als objektiver Marker für die Krankheitsschwere und möglicherweise sogar als Prognosemarker dienen.
Guo S et al.: Cortical folding and the potential for prognostic neuroimaging in schizophrenia. Br J Psychiatry 2015; [Epub 23. Juli; doi: 10.1192/bjp. bp.114.155796]