Akuttherapie und Intensivmedizin

Neuro-Depesche 5/2010

Gute Erfahrungen mit Levetiracetam i.v.

Ist eine orale Epilepsie-Behandlung nicht möglich oder sinnvoll, sind intravenös applizierbare Wirkstoffe gefragt. Für Levetiracetam, das erste unter den neueren Antiepileptika zur i.v.-Gabe, spricht neben seiner hohen Wirksamkeit nicht nur das gute Sicherheitsprofil: Es kann in Notfällen rasch aufgesättigt werden und die Patienten lassen sich 1:1 auf die orale Erhaltungstherapie umstellen.

Über die Erfahrungen mit Levetiracetam (LEV) beim Status epilepticus (SE) – eine für LEV nicht zugelassene Indikation – berichtete Dr. Christoph Kellinghaus anhand von Daten des Zeitraums 08/2008 bis 12/2009 aus der Klinik für Neurologie am Klinikum Osnabrück. Bei 111 von 116 Patienten konnte der SE, definiert als zehnminütige klinische Anfallsaktivität, erfolgreich durchbrochen werden. LEV war in 60 Fällen eingesetzt nach erfolgloser Gabe von Benzodiazepinen und führte in 28 Fällen (47%) zum Sistieren des SE – teilweise noch im gleichen EEG. „Vor allem bei non-konvulsivem SE/fokalem SE ist LEV neben Phenytoin und Lacosamid eine gute Therapieoption. Wir geben es über 10 bis 15 Minuten, wenn 1-4 mg oder ggf. mehr Lorazepam über 5-10 Minuten keine Wirkung zeigen“, so Kellinghaus. Nach dem Bolus wird über ein bis zwei Tage die Erhaltungsdosis von 3000 mg/d weitergegeben und dann vorsichtig reduziert, erklärte der Neurologe in Wiesbaden. Inzwischen wurde LEV i.v. auch in die EFNS-Guidelines zur Behandlung des SE bei Erwachsenen (nach Versagen der gängigen Optionen) aufgenommen.

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