Brasilianische Psychiater untersuchten bei 42 Patienten, ob die mit zwölf CBT-Gruppensitzungen erzielte symptomatische Besserung auch nach einem Jahr noch nachweisbar ist. 81% der Patienten wiesen mindestens eine komorbide psychiatrische Störung auf, 40% wurden seit langem medikamentös behandelt. Der Schweregrad der Symptomatik wurde initial, nach der Akuttherapiephase sowie nach 3, 6 und 12 Monaten mit der Yale-Brown Obsessive-Compulsive Scale (Y-BOCS) und dem Clinical Global Impression (CGI) kontrolliert. Vor der CBT betrug der Y-BOCS-Score im Mittel 25,6, nach der Akuttherapie 13,2 Punkte. Bei etwa einem Viertel der Patienten (26,2%) wurde kein ausreichenden Erfolg erzielt. 73% waren nach der Akutintervention deutlich gebessert, nach einem Jahr waren es 76%. In Vollremission (Y-BOCS: < 8 Punkte und CGI: < 2) befanden sich direkt nach der CBT 21% der Patienten, nach einem Jahr 38%. In der Gruppe der Gebesserten (n = 31) hatten drei Patienten nach der CBT und je vier Patienten nach sechs bzw. zwölf Monaten einen Rückfall (zusammen 35,5%). Als starke Prädiktoren für die Rückfallfreiheit erwiesen sich der Ausmaß der symptomatischen Besserung und das Erreichen einer Vollremission. (EJW)
Follow-up-Studie
Neuro-Depesche 3/2006
Gruppen-CBT bei Zwang langfristig erfolgreich
Die Raten anhaltender Remissionen sind bei Zwangserkrankung gering. Können Patienten nach einer kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) in Gruppenform mit einer anhaltenden Besserung rechnen? Dies wurde nun in einer Follow-up-Studie über ein Jahr geprüft.
Quelle: Braga, DT: Cognitive-behavioral group therapy for obsessive-compulsive disorder: a 1-year follow-up, Zeitschrift: ACTA PSYCHIATRICA SCANDINAVICA, Ausgabe 112 (2005), Seiten: 180-186