MS-Langzeittherapie mit Glatirameracetat

Neuro-Depesche 8/2012

Großer Benefit auch bei initial hohem EDSS

Die Langzeitwirkung von Glatirameracetat auf die Behinderungsprogression wurde anhand von Daten über bis zu 15 Therapiejahre untersucht. Nach dieser beim AAN-Kon­gress 2012 vorgestellten Studie blieben unter einer Monotherapie mit dem Basis­therapeutikum von den Patienten mit anfänglich hohen EDSS-Werten mehr als 66% ohne bestätigte Behinderungsprogression, 75% weiterhin ohne Gehhilfe.

Studiendaten zufolge nimmt mit dem Erreichen eines EDSS-Wertes von 3 die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Behinderungszunahme zu. Daher ist es von besonderem Interesse, bei diesen Patienten die Langzeiteffekte einer MS-Therapie zu untersuchen. Wie sich die Behandlung mit Glatirameracetat (20 mg/d, s.c.) über lange Zeiträume auswirkt, zeigt jetzt eine Auswertung von MS-Patienten, die nach Abschluss der Doppelblindphase des US Glatiramer Acetate Trial an einer offenen Verlängerung der Studien teilnahmen und inzwischen bis zu 15 Jahre lang mit Glatirameracetat in Monotherapie behandelt werden. 129 der 231 Teilnehmer hatten zu Behandlungsbeginn bereits einen EDSS-Score ≥ 2,5 erreicht.

Zum Zeitpunkt dieser Auswertung waren noch 100 der ursprünglich randomisierten Patienten (43%) in der Studie. Die durchschnittliche Therapiedauer der seit durchschnittlich 22,5 Jahren Erkrankten lag bei 13,6 ± 1,3 Jahren. Eine Progression der alle 6 Monate bewerteten Behinderung war definiert als ein über 6 Monate anhaltender Anstieg um ≥ 1 EDSS-Punkt. Stabilität oder eine Verbesserung wurde konstatiert, wenn die EDSS-Scores sich um ≤ 0,5 verschlechterten bzw. abnahmen. Erfasst wurde ferner das Erreichen der „Milestones“- EDSS-Werte 4, 6 (= Benötigen einer Gehhilfe) und 8.

Zu Beginn der Glatirameracetat-Therapie wiesen 48 der 100 nachverfolgten Patienten (48%) einen EDSS-Score ≥ 2,5 auf, der durchschnittliche EDSS-Score vor der Behandlung in diesem Stratum lag bei 3,58. Zum letzten Beobachtungszeitpunkt hatte sich dieser Wert lediglich um 0,125 (± 2,02) Punkte auf 3,71 erhöht. Diese Zunahme war u.a. signifikant geringerer (p = 0,0073) als die in dem Patientenstratum mit initial niedrigem EDSS-Wert (< 2,5; n = 52, durchschnittlicher EDSS-Wert: 1,46, Zunahme um 1,13 auf 2,59).

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