Lebensqualität von Schizophrenen in der EU

Neuro-Depesche 9/2002

Große landestypische Unterschiede gefunden

Welchen Einfluss sozio-kulturelle Unterschiede auf die Lebensqualität von Schizophrenie-Patienten haben, wurde in der EPSILON-Studie in fünf europäischen Ländern untersucht.

Die subjektive und objektive Lebensqualität (QOL) von 404 Schizophreniepatienten in Amsterdam, Kopenhagen, London, Santander und Verona wurde mit Hilfe des Lancashire Quality of Life Profile (EU) erfasst. Stark von der jeweiligen Kultur und dem Lebensstil in der Region abhängig war die Zufriedenheit in den Fragebogen-Items Religion, Familie und soziale Bindungen des Patienten. Neben Symptomschwere und Alter waren gerade diese Variablen - kenntlich als Zahl der Freundschaften und der Kontakte mit Freunden und Familie - starke Prädiktoren der Lebensqualität. In südlichen Ländern waren die Patienten sehr viel stärker in die Familie integriert, sie fühlen sich besser versorgt und waren insgesamt zufriedener als in den nördlicheren Regionen. Wesentlich weniger von den landestypischen Umständen hingen dagegen die Bewertungen in den Bereichen Arbeit, Finanzen und persönliche Sicherheit ab.

Quelle: Gaite, L: Quality of life in patients with schizophrenia in five European countries: the EPSILON study., Zeitschrift: ACTA PSYCHIATRICA SCANDINAVICA, Ausgabe 105 (2002), Seiten: 283-292

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