Dysthymie vs. Major Depression

Neuro-Depesche 11/2006

Größeres Rückfallrisiko bei dysthymer Störung

Wie gestaltet sich der Langzeitverlauf der dysthymen Erkrankung? Psychologen der Stony Brook University im Staate New York werteten die Daten einer zehnjährigen prospektiven Studie aus, in der Dysthymie-Patienten mit an Major Depression Erkrankten verglichen wurden.

Insgesamt wurden 97 Erwachsene mit lebensgeschichtlich früh aufgetretener Dysthymie (Erstmanifestation < 21 Jahre) und 45 Erwachsene mit einer (nicht- chronischen) Major Depression in die Beobachtung aufgenommen. Alle wurden mittels Longitudinal Interval Follow-Up-Evaluation und der Hamilton Depression Rating Scale nach 30, 60, 90 und 120 Monaten untersucht.

Bei den Dysthymikern wurde eine Rate an Krankheitserholungen von 73,9% festgestellt, der mediane Zeitraum bis dahin betrug 52 Monate. Allerdings war das Risiko für das Auftreten einer weiteren Depression chronischer Natur mit einer Rate von 71,4% bei ihnen sehr hoch.

Die Wiederherstellung verlief bei den Dysthymie-Kranken außerdem lang samer. Die Betroffenen litten nach zehn Jahren auch unter signifikant schwereren Depressionen als die Studienteilnehmer mit der Major Depression.

Quelle: Klein, DN: Ten-year prospective follow-up study of the naturalistic course of dysthymic disorder and double depression, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 163 (2006), Seiten: 872-880
Das könnte Sie auch interessieren

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x