Editorial NeuroDepesche 5.2010

Neuro-Depesche 5/2010

Griechische Tragödie

Liebe Leserin, lieber Leser,

an Griechenland kommt man dieser Tage nicht vorbei – und ich meine nicht den Kurztrip nach Kreta. Was sich derzeit anlässlich der Milliardenhilfen der EU durch die Medien schlammt – BLÖD voran, viele folgen –, ist mit Verlaub pure Ausländerfeindlichkeit, für die sich jetzt ein vermeintlich legitimes Ventil geöffnet hat, weil wir ja zahlen. Auch wenn das Wort selbst nicht fällt, der Parasitenvergleich feiert fröhliche Urstände. Aus unseren Gastgebern im Urlaubsland sind Euro-Schmarotzer geworden, südländische wohlgemerkt. Rechtfertigen die Auflagen- und Zuschauerzahlen denn jetzt jede Entgleisung? Oder empfinde vielleicht nur ich das so?

Damit wir uns richtig verstehen, es geht nicht um die katastrophalen Summen, die jetzt fällig werden (die die reicheren Staaten sich ja selbst von den Banken leihen müssen, ohne eine Ahnung zu haben, wie diese je zu tilgen sind) und über die auch ich mich ärgere. Es geht darum, dass von offensichtlich systemimmanenten Finanzproblemen auf die emotionale Ebene gewechselt wird und die Menschen eines ganzes Volkes herabgewürdigt werden. Und nicht zuletzt geht es darum, die Gefühle der ganz eigenen Ohnmacht, für die es Grund genug gibt, abzuwehren.

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