Basistherapie mit Fertigspritze

Neuro-Depesche 7/2004

Glatirameracetat nun einfacher zu handhaben

Das MS-Basistherapeutikum Glatirameracetat senkt nicht nur effektiv die Schubrate und die akute MS-Entzündungsaktivität in der MRT, sondern schützt auch die Axone. T1-Läsionslast ("Black holes") sowie die Zunahme der Hirnatrophie werden verringert. Durch eine neue Fertigspritze und einen verbesserten Autoinjektor wurde nun die Handhabung des Medikaments spürbar vereinfacht.

Glatirameracetat zeigt bereits über mehr als zehn Behandlungsjahre eine anhaltende Wirkung und Verträglichkeit, es wird derzeit bei 25% aller immunmodulatorisch behandelten Patienten eingesetzt. Prof. Judith Haas, Berlin, die Glatirameracetat als die "einzige maßgeschneiderte Therapie der Autoimmunerkrankung MS" bezeichnete, präsentierte die 24-Monatsdaten eines offenen Therapievergleichs an 3000 MS-Patienten (EDSS < 3,5). Danach kam es unter Glatirameracetat zur stärkeren Schubratenreduktion als unter allen INF-beta-Präparaten und zu einer geringeren Abbruchrate (12,5%). Überdurchschnittlich positiv schnitt Glatirameracetat auch in einer Untersuchung der subjektiven Lebensqualität bei 203 MS-Patienten ab: u. a. besserten sich Gesundheitszustand und inneres/körperliches Befinden um jeweils etwa 60%, berichtete Prof. L. Schäffner, Hannover. Die neue Fertigspritze bringt dem Patienten eine erhebliche Zeitersparnis und durch die feinere Nadel (27 Gauge) mit fünffachem Schliff mehr Komfort. Der neue Autoinjektor, bei dem sich die Einstichtiefe gut regulieren lässt, erleichtert die Verabreichung wesentlich, insbesondere für Patienten mit Seh- und Bewegungsstörungen wie Tremor und Ataxie, so Dr. E. Straube, Barsinghausen. Spritzenphobiker profitieren von der bei Injektion nicht sichtbaren Nadel, alle Patienten von einer verringerten Kontaminationsgefahr. Schließlich erweitert die neue Option der Lagerung von Glatirameracetat bei Raumtemperatur über sieben Tage die Flexibilität der Patienten und fördert auch auf diesem Wege die Compliance. (JL)

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