In der prospektiven Studie wurden 117 weibliche und 43 männliche Patienten zu demographischen, sozialen und potenziellen ätiologischen Faktoren befragt. 23 litten zusätzlich unter bestätigten epileptischen Anfällen. Männer waren älter und signifikant häufiger unbeschäftigt. Bei einer ähnlich hohen Rate an psychischen Problemen (80% vs. 73%) war die Wahrscheinlichkeit von Selbstverletzungen bei den Frauen um den Faktor sechs erhöht. Allerdings waren die Fallzahlen in diesen Kategorien klein. Männer führten ihre Erkrankung häufiger auf prädisponierende Faktoren wir Hirntrauma. ZNS-Infektion etc. zurück; Frauen berichteten mehr als achtmal häufiger einen sexuellen Missbrauch in der Vergangenheit. Dass Familienmitglieder und Betreuer die Diagnose PNES nicht akzeptierten. war bei den männlichen Patienten dreimal so häufig wie bei den Frauen. Insgesamt zeigten die allermeisten Variablen aber keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Anfallssymptomatik war ebenfalls sehr ähnlich; allerdings weinten Frauen in und nach den Anfällen dreimal häufiger.
Psychogene Anfälle
Neuro-Depesche 6/2005
Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede?
Frauen sind etwa zehnmal häufiger von psychogenen, nicht-epileptischen Anfällen (PNES) betroffen als Männer. Schottische Neurologen suchten bei 160 Patienten nach geschlechtsspezifischen Unterschieden.
Quelle: Oto, M: Gender differences in psychogenic non-epileptic seizures, Zeitschrift: SEIZURE, Ausgabe 14 (2005), Seiten: 33-39