„Pleasant Events Program“

Neuro-Depesche 9/2013

Gesundheitsrisiken bei Demenz-Betreuern verringert?

Menschen, die Demenzkranke betreuen, laufen große Gefahr, depressive Symp­tome und kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) zu entwickeln. In einer randomisierten, kontrollierten Studie prüften Psychiater bei Betreuern von Patienten mit Alzheimer-Demenz (AD), inwieweit die sechswöchige Verhaltensintervention ­„Pleasant Events Program“ (PEP) diese Risiken reduzieren kann.

Die PEP ist im Kern eine verhaltensorientierte Motivationsmaßnahme, mit der die Betreuer zu angenehmen Freizeitaktivitäten bewegt werden sollen, um die Belastungen durch die Pflege zu kompensieren. Vier einstündige Sitzungen wurden gefolgt von zwei telefonischen Gesprächen pro Woche. An der Studie nahmen 100 betreuende Familienangehörige teil, von denen 49 zu einer sechswöchigen PEP und 51 zu einer zeitäquivalenten Informations-Intervention randomisiert wurden.

Die Teilnehmer waren durchschnittlich 71 Jahre alt und überwiegend Frauen. Sie pflegten ihre Angehörigen seit 4 bzw. 5,5 Jahren und wendeten dafür täglich etwa 8 h auf. Der Erfolg der PEP wurde bei Behandlungsende und nach einem Jahr auf mehreren Ebenen geprüft.

Die Teilnehmer an PEP zeigten eine signifikante Reduktion der mit einer Kurzform der Skala Center for Epidemiologic Studies Depression(CESD) erhobenen depressiven Symptome (p = 0,039). Eine klinisch relevante Besserung der depressiven Symptome (Reduktion ≥ 50%) fand sich bei 32,7% vs. 11,8% in der Kontrollgruppe. Die Number needed to treat (NNT) betrug vorteilhafte 4,8 (Patienten). Zugleich verringerte sich der negative Affekt (p = 0,021) nach dem Positive and Negative Affect Schedule (PANAS) signifikant, nicht aber der positive Affekt der Teilnehmer.

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