Geschlechtsspezifische Muster vererbt?
Vermutlich liegt der ADHS ein multifaktorielles Geschehen zugrunde, bei dem genetische Faktoren eine variable, aber nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Nun wurde untersucht, welche geschlechtsspezifischen Auswirkungen die ADHS-Erkrankung eines Elternteils auf die Symptomatik des ebenfalls erkrankten Kindes hat.
Bei 60 Kindern war die Mutter und bei 131 Kindern der Vater an einer ADHS erkrankt. Die Kinder wurden mit standardisierten Fragebögen, die von Lehrern und Eltern ausgefüllt wurden, auf drei Ebenen beurteilt: ADHS-Kernsymptomatik, disruptives Verhalten und Depression.
Bisherige Forschungsresultate wurden weitgehend bestätigt: Bei mütterlicherseits vorbelasteten Kindern ergaben sich höhere Scores für Verhaltenstörungen – neben ADHS auch Beziehungsstörung und oppositionelles Verhalten – als bei den Kinder mit ADHS-kranken Vätern. Letztere waren wiesen dagegen eine signifikant stärkere Depressivität auf, vor allem die Töchter dieser Männer. Offenbar nehmen Gene auf den Geschlechtschromosomen und/oder geschlechtsspezifische Hormone auf die Entstehung der ADHS bzw. ihre Ausprägung Einfluss.
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