AMPP-Studie in den USA

Neuro-Depesche 11/2013

Geschlechterunterschiede bei der Migräne

Eine Migräne ist bei Frauen zwei- bis dreimal so häufig wie bei Männern. Die geschlechterbedingten Unterschiede in Häufigkeit, Symptomausprägung und Begleitsymptomen bei Migräne und anderen Kopfschmerz-Arten wurden jüngst anhand der Daten großen US-Studie American Migraine Prevalence and Prevention (AMPP) untersucht.

An der AMPP-Studie hatten 162 756 Personen im Alter über 12 Jahren teilgenommen. Einen schweren Kopfschmerz im vorangegangenen Jahr berichteten 28 261 Befragte (17,4%), deutlich mehr Frauen (23,5%) als Männer (10,6%). Unter den Betroffenen erfüllten 11,8% die Kriterien der International Classification of Headache Disorders-2 (ICHD-2) für eine Migräne, etwa dreimal so viele Frauen (17,3%) wie Männer (5,7%) – zumeist im mittleren Lebensalter (30-39 Jahre) und deutlich häufiger bei geringem Familieneinkommen. Weitere 4,6% wurden als wahrscheinliche Migräne-Fälle betrachtet (5,3% bzw. 3,9% der Frauen bzw. Männer). Lediglich 1,0% litt nach ICHD-2 unter einer anderen schweren Kopfschmerz-Form (0,9% bzw. 1,0% der Frauen bzw. Männer).

Die auf verschiedene Variablen adjustierten Geschlechterraten an Migräne lagen in der gesamten Altersspanne maximal bei 1,48 : 3,25, die an wahrscheinlicher Migräne bei 1,22 : 1,53. Darüber hinaus ergaben sich weitere deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern mit Migräne (resp. wahrscheinlicher Migräne): So waren Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Photo- und Phonophobie, Sehstörungen etc. bei den Frauen jeweils häufiger. Außerdem hatten sie eine um 34% bzw. 46% höhere Wahrscheinlichkeit, in die höchste bzw. zweithöchste Kategorie der Kopfschmerz-bedingten Alltagsbehinderung nach dem Migraine Disability Assessment Questionnaire (MIDAS) zu fallen als die Migräne-kranken Männer.

Frauen mit Migräne suchten ferner zu 31% häufiger eine Notfallambulanz auf. In der Vergangenheit hatten sie auch zu 22% bis 33% deutlich häufiger verschreibungs- und nicht-verschreibungspflichtige Kopfschmerzmedikamente eingenommen. Eine vermehrte Einnahme betraf auch Antidepressiva und Anxiolytika.

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