Beginnt Morbus Parkinson im Blinddarm?
Geringeres Risiko nach Appendektomie
Die Pathogenese der Parkinson-Krankheit (PD) beinhaltet die Anhäufung von aggregiertem a-Synuclein, von der vermutet wird, dass sie im Gastrointestinaltrakt beginnt – möglicherweise begünstigt durch (bes. in ländlichen Gegenden eingesetzte) Pestizide. U. a. ist die Obstipation oft ein PD-Frühsymptom. Nun gibt es Hinweise, dass gerade der Blinddarm bei der PD-Entstehung eine Rolle spielen könnte.
Kommentar
Patienten mit Appendektomie weisen gegenüber der Bevölkerung ein signifikant niedrigeres Parkinson-Risiko auf. Die Autoren formulieren die Hypothese, dass der gesunde menschliche Blinddarm pathogene Formen von a-Synu-clein enthält, die das Risiko der Entwicklung einer PD erhöhen. Durch Biopsien gewonnen, könnten sie möglicherweise einen frühen Biomarker darstellen. Eine Parkinson-prophlyaktische Appendektomie wird selbstverständlich nicht empfohlen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Killinger BA et al.: The vermiform appendix impacts the risk of developing Parkinson‘s disease. Sci Transl Med 2018 [Epub 31. Okt.; doi: 10.1126/scitranslmed.aar5280]