Reaktion auf physisches Trauma

Neuro-Depesche 7/2004

Geringere Lebensqualität bei den Frauen

Reagieren Männer und Frauen auf ernste körperliche Verletzungen unterschiedlich? Im amerikanischen "Trauma Recovery Project" wurden Geschlechterunterschiede bei den Auswirkungen auf Lebensqualität und psychische Symptome ausgewertet.

Familienmediziner untersuchten prospektiv über 18 Monate 1048 Patienten mehrerer Trauma-Zentren, die bei Aufnahme einen Wert auf der Glasgow Coma Scale von mindestens 12 aufgewiesen hatten. Unabhängig von der Entstehung, Art, Lokalisation und Schwere der Verletzung wiesen die 313 Frauen zu den Follow-up-Terminen nach sechs, 12 und 18 Monaten entschieden geringere Durchschnittswerte auf der Skala Quality of Well-being auf als die 735 Männer. Die weiblichen Patienten hatten eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für eine beeinträchtigte Lebensqualität (Odds ratio nach 12 Monaten: 2,2; OR nach 18 Monaten: 2,0). Frauen befanden sich darüber hinaus signifikant stärker in Gefahr, eine Kombination aus depressiven Symptomen (nach Center for Epidemiologic Studies Skala, CES-D) und Symptomen einer akuten Belastungsreaktion (nach der Impact of Events-Skala, IES) zu entwickeln (OR bei Entlassung: 1,7) und anhaltend unter der Symptomatik zu leiden (OR nach 18 Monaten: 2,3).

Quelle: Holbrook, TL: The impact of major trauma: quality-of-life outcomes are worse in women than in men, independent of mechanism and injury severity, Zeitschrift: JOURNAL OF TRAUMA, Ausgabe 56 (2004), Seiten: 284-290

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