Bei generalisierten Anfallsleiden wird von einer starken genetischen Komponente ausgegangen, während partiellen Anfällen eher erworbene Ursachen zugeschrieben werden. Besteht zwischen der familiären Disposition für
Epilepsie bzw. den verschiedenen Anfallssyndromen und vorherigen Fieberkrämpfen eine Beziehung?
In die Untersuchung wurden 1994 Patienten des Vanderbilt Epilepsy Program mit verschiedenen Epilesiesyndromen und zuverlässig erhobener Familienanamnese aufgenommen. Die Patienten waren jeglichen Alters; 1534 litten unter partiellen, 358 unter generalisierten Anfällen, in 102 Fällen konnte keine reine Zuordnung erfolgen. 319 Patienten (16%) hatten vor dem ersten Anfall Fieberkrämpfe gezeigt, in der Gruppe partieller und generalisierter Epilepsien etwa gleich verteilt (16,9 vs. 15,1%).
Bei Epilepsie-Patienten mit Fieberkrämpfen war die Wahrscheinlichkeit febriler Krämpfen in der Familie signifikant höher als bei Patienten ohne Fieberkrämpfe (p < 0,000001). Im familiären Auftreten von Epilepsien gab es zwischen den Gruppen mit und ohne vorherige Fieberkrämpfe aber keinen signifikanten Unterschied.
Bei Patienten mit generalisierter Epilepsie war die Wahrscheinlichkeit, dass Verwandte ersten und zweiten Grades ebenfalls an Epilepsie litten, signifikant höher als bei Patienten mit partiellen Anfallsleiden (40,2% vs. 31,2%; p = 0,001). Febrile Krämpfe waren aber nicht nur, wie erwähnt, bei den Betroffenen, sondern auch in der Familienanamnese zwischen den beiden Epilepsieformen nicht signifikant unterschiedlich verteilt.
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