Ätiologie der Narkolepsie

Neuro-Depesche 7/2007

Gene und Umweltchemikalien im Visier

Bei der Narkolepsie stehen exzessive Tagesmüdigkeit und häufig durch Emotionen oder Aufregung getriggerte Kataplexien im Vordergrund. In einer Übersichtsarbeit wurde nun die epidemiologische Datenlage dargestellt und verschieidenen ätiologischen Hinweisen nachgegangen.

Pathophysiologisch liegt der Narkolepsie ein selektiver Untergang von Hypokretin-produzierenden Zellen im lateralen Hypothalamus zugrunde. Die Ursachen bzw. Auslöser dieses Zelluntergangs bei genetisch disponierten Personen (HLA-DQB1*0602) liegen derzeit noch im Dunkeln.

Aktuellen Daten zufolge beträgt die Prävalenz 25-50 Fälle pro 100 000 Einwohner. Die Inzidenz der Narkolepsie mit Kataplexie wurde in einer Studie auf 0,74 pro 100 000 Personenjahre geschätzt. Die in einigen Untersuchungen gefundene zweigipfelige Inzidenzhäufung (mit 15 und mit 35 Jahren) wurde nicht durchgängig bestätigt. Männer scheinen geringfügig häufiger betroffen.

Die Daten lassen auch gewisse Rückschlüsse auf ätiologische Faktoren zu: Ein hoher Body-Mass-Index, der Immunstatus oder einschneidende Lebensereignisse scheinen eher eine Folge der Narkolepsie als auslösende Faktoren zu sein. ­Ur­-sächlich eher in Frage kommen Umwelteinflüsse, die wie bei anderen Erkrankungen mit selektivem Zelluntergang (beispielsweise Typ-1-Diabetes, Morbus Parkinson) vor der klinischen Manifestation die pathophysiologischen Vorgänge anzustoßen scheinen, vermutlich begünstigt durch eine genetische Suszeptibilität.

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