Konfusion bei onkologischen Patienten

Neuro-Depesche 7/2009

Gelegentlich ist es eine Wernicke-Enzephalopathie

Als Ursache der Wernicke-Enzephalopathie gilt heute ein Thiamin-Mangel. Diese Komplikation wird hauptsächlich in Verbindung mit dem Alkoholismus gebracht, sie kommt aber z. B. auch bei Krebspatienten vor – und wird dann häufig nicht richtig erkannt. In Houston, Texas, wurden nun fünf einschlägige Fälle rekapituliert.

Eine Wernicke-Enzephalopathie kann außer bei chronischer Mangelernährung, beispielsweise bei Alkoholkranken, auch nach gastrointestinaler Bypass-Chirurgie und bei systemischen Erkrankungen auftreten. Bei Krebspatienten tragen Mangelernährung, Chemotherapie-induziertes Erbrechen und ein erhöhter Thiamin-Verbrauch zu dem Vitamindefizit bei. Diese Patienten entwickelen im Laufe ihres fortschreitenden Krebsleidens Zustände von Konfusion, ganz überwiegend ohne weitere Zeichen der Wernicke-Enzephalopathie.

In der Fallserie wurde diese Diagnose in der Mehrzahl der Fälle erst bei der Autopsie gestellt. Lediglich bei einem der fünf Patienten wurde die Enzephalopathie prämortal unter anderem an typischen Hirnveränderungen in der MRT erkannt. Die intravenöse Thiamin-Gabe führte bei ihm zur Besserung der ZNS-Symptome.

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