Narkolepsie/Kataplexie
Neuro-Depesche 10/2008
Gehäufte Prävalenz an Essstörungen
Narkolepsie-Patienten sind oft übergewichtig und zeigen anekdotischen Berichten zufolge häufiger ein abweichendes Essverhalten. Holländische Psychiater untersuchten in einer Fallkontrollstudie an Narkolepsie-Kranken erstmals die Prävalenz relevanter Essstörungssymptome bzw. manifester Essstörungen.
Fazit
?! Etwa die Hälfte der untersuchten Narkolepsie-Patienten in dieser Studie wies – unabhängig vom BMI – relevante Essstörungssymptome auf, bei nahezu einem Viertel ließ sich eine formelle Essstörungserkrankung diagnostizieren. Essprobleme wie Heißhunger und inkomplette Fressattacken scheinen damit nahezu ein integraler Bestandteil der Narkolepsie zu sein. Die Autoren vermuten einen direkten Effekt des dysfunktionalen Hypocretin-Systems. So könnte der Hypocretin-Mangel über eine Beeinflussung des Melanocortins die Essstörungen auslösen. Die klinische Konsequenz besteht in einer sorgfältigen Essstörungsdiagnostik bei diesen Patienten und gegebenenfalls einer spezifischen Behandlung und/oder Gewichtsreduktion.