Die Kohortenstudie umfasste fünf US-Datenbanken. Von 147.595 US-Vetera- nen ab 50 Jahren (97,1 % Männer) hatten 21.085 zu Studienbeginn (1. Okt. 2011 bis 30. Sept. 2013) oder davor (1. Okt. 2007 bis 30. Sept. 2011) eine MCI-Diagnose erhalten. Sie wurden mit 63.255 Patienten mit und 63.255 Personen ohne Demenz-Diagnose verglichen. Die Teilnehmer hatten ein Durchschnittsalter von 74,7 (10,3) Jahren, 127.065 (86,1 %) waren Weiße.
Relative und absolute Risiken
253 Personen ohne MCI/Demenz (0,4 %) verübten während des Follow-up einen Suizidversuch, aber 138 Patienten mit MCI (0,7 %) und 400 mit Demenz (0,6 %). Abgeschwächt wurde der Zusammenhang zwischen MCI/Demenz und Suizidversuch durch das Fehlen psychiatrischer Komorbiditäten.
Nach Bereinigung um demographische Variablen und medizinische/psychiatrische Komorbiditäten (nach Charlson-Komorbiditätsindex) war das Suizidversuchsrisiko vor allem bei Patienten mit kürzlich erfolgter Diagnose deutlich erhöht: Bei MCI um 73 % (adjustierte Hazard Ratio [HR): 1,73; 95 %-KI: 1,34 - 2,22; p < 0,001) und bei Demenz um 44 % (adj. HR: 1,44; 95 %-KI: 1,17 - 1,77; p = 0,001). Bei einer länger zurückliegenden Diagnose war dies hingegen nicht der Fall: Risiko bei MCI um 3 % (HR: 1,03; p = 0,84) und bei Demenz um 14 % (HR: 1,14; p = 0,15). JL